Aussagen zur Religion von

Richard Dawkins
Karlheinz Deschner
Sigmund Freud
Albert Einstein
Sam Harris
Christopher Hitchens
Michael Schmidt-Salomon

Richard Dawkins

Heutzutage ist die Theorie der Evolution, genau so offen für Zweifel, wie die Theorie, dass die Erde um die Sonne kreist.

Was mich an der Religion stört, ist, dass sie den Menschen beibringt, zufrieden zu sein, ohne zu verstehen.

Atheismus ist fast immer ein Zeichen für eine gesunde geistige Unabhängigkeit und sogar für einen gesunden Geist.

Wir müssen die Religion des anderen respektieren, aber nur in dem Sinn und dem Umfang, wie wir auch seine Theorie respektieren, wonach seine Frau hübsch und seine Kinder klug sind.

Man wird nie beweisen können, dass etwas nicht existiert. Aber es gibt viele Sachen, von denen wir nicht glauben, dass es sie gibt, obwohl wir das nicht beweisen können.

Alle Fragen über das Leben haben die gleiche Antwort: natürliche Selektion.

Die darwinistische Erklärung dafür, warum Lebewesen das, was sie tun, so gut können, ist sehr einfach. Sie sind gut durch die angehäufte Klugheit ihrer Vorfahren.

Jede Generation hat ihre darwinistischen Versager, aber jedes Individuum stammt nur von den erfolgreichen Minderheiten der vorangegangenen Generation ab.

Eines der Dinge die falsch an der Religion sind, ist, dass sie uns beibringt, mit Antworten zufrieden zu sein, die keine wirklichen Antworten sind.

Karlheinz Deschner

Ich denke, also bin ich kein Christ.

Dass eine Religion, die damit prahlt, die wahre Hochreligion zu sein, so viele Kulturen buchstäblich niedergemacht hat, muss den Menschen guten Willens zu denken geben.

Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel.

Religionen sind Fertighäuser für arme Seelen.

Jeder hat zunächst den Gottesglauben, den man ihm aufgeschwatzt hat; aber allmählich hat er den, den er verdient.

Intoleranz ist die natürliche Begleiterscheinung eines starken Glaubens; Toleranz gedeiht nur, wenn der Glaube an Gewissheit einbüßt; die Gewissheit ist mörderisch.

Je mehr Würde man für eine Sache aufwendet, desto würdeloser ist sie gewöhnlich.

Fragt man sich doch überhaupt, warum der Herr nur seinen Jüngern erschien und nicht auch seinen Anklägern und Richtern, vor denen er den Glauben an seine Auferstehung ja viel wirksamer hätte begründen können.

Sowenig man die Liebe den Prostituierten anvertrauen darf, sowenig die Religion den Pfaffen.

Viele, vielleicht die meisten Menschen scheuen sich, gröbsten Betrug gerade auf dem für sie "heiligsten" Gebiet anzunehmen. Gleichwohl wurde nie gewissenloser, nie häufiger gelogen und betrogen als im Bereich der Religion.

Die frommen Geistlichen pflegten schon im Mittelalter alles zu vögeln, was eine Vagina hatte, Ehefrauen, Jungfrauen, kleine Mädchen und wie wir nicht ohne Grund vermuten dürften, weibliche Tiere. Die Homosexualität florierte in den Klöstern seit deren Bestehen. Wo es an Männern mangelte, man den Nonnen nicht einmal die Beichtväter gönnte, mussten sie oft mit Kindern vorliebnehmen.

Aufklärung ist Ärgernis; wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.

Schicksal der Kirche? Kein Elefant verfault an einem Tag.

Auf hohlen Köpfen ist gut trommeln. Und je hohler ein Kopf, desto voller das Echo.

Der Christ hält das Christentum für etwas, das es nie war: für die Lehre Jesu.

Die Christen entwendeten den Juden das Alte Testament und gebrauchten es als Waffe gegen sie. […] Dabei münzte man den Glauben von der Auserwähltheit Israels zum Absolutheitsanspruch des Christentums und den jüdischen Messianismus zur Lehre von der Wiederkunft Christi um.

Die guten Christen sind am gefährlichsten – man verwechselt sie mit dem Christentum.

Theologe – einziger Experte ohne Ahnung von seinem Forschungsobjekt.

Albert Einstein

Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden. […] Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens. Und das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Dignität als alle anderen Völker. Soweit meine Erfahrung reicht, ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppierungen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Sonst kann ich nichts Auserwähltes an ihm wahrnehmen.

Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, soweit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.

Wenn die Bekenner der gegenwärtigen Religionen sich ernstlich bemühen würden, im Geiste der Begründer dieser Religionen zu denken, zu urteilen und zu handeln, dann würde keine auf den Glauben gegründete Feindschaft zwischen den Bekennern verschiedener Religionen existieren. Noch mehr, sogar die Gegensätze im Glauben würden sich als unwesentlich herausstellen.

Ich glaube an Spinozas Gott der sich in der Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott der sich mit Schicksalen und Handlungen der Menschen abgibt.

Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.

Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der überhaupt einen Willen hat nach Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben, kann ich mir nicht einbilden. Auch ein Individuum, das seinen körperlichen Tod überdauert, mag und kann ich mir nicht denken; mögen schwache Seelen aus Angst oder lächerlichem Egoismus solche Gedanken nähren.

Ich bin nicht der Meinung, dass man im Kampf um eine bessere Welt den Namen Gottes ins Spiel bringen sollte. Das ist, wie mir scheint, mit der Integrität eines modernen, gebildeten Menschen nicht vereinbar. Überdies zeigt die Geschichte, dass jede Partei glaubt oder andere davon zu überzeugen sucht, dass Gott auf ihrer Seite stehe. Dadurch werden rationales Verständnis und Verhalten nur noch erschwert. Unablässige, ehrliche Erziehungsarbeit für eine moralisch fundierte, tolerante Geisteshaltung ist der einzige Weg zu einem glücklicheren Leben.

Sigmund Freud

Die Religiosität führt sich biologisch auf die langanhaltende Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit des kleinen Menschenkindes zurück, welches, wenn es später seine wirkliche Verlassenheit und Schwäche gegen die großen Mächte des Lebens erkannt hat, seine Lage ähnlich wie in der Kindheit empfindet und deren Trostlosigkeit durch die regressive Erneuerung der infantilen Schutzmächte zu verleugnen versucht.

Auch die Religion kann ihr Versprechen [des Glücks] nicht halten. Wenn der Gläubige sich endlich genötigt findet, von ›Gottes unerforschlichem Ratschluß‹ zu reden, so gesteht er damit ein, daß ihm als letzte Trostmöglichkeit und Lustquelle im Leiden nur die bedingungslose Unterwerfung geblieben ist. Und wenn er zu dieser bereit ist, hätte er sich den Umweg wahrscheinlich sparen können.

Wenn die Wahrheit der religiösen Lehren abhängig ist von einem inneren Erlebnis, das diese Wahrheit bezeugt, was macht man mit den vielen Menschen, die solch ein seltenes Erlebnis nicht haben?

Ich kann sagen, daß ich der jüdischen Religion so ferne stehe wie allen anderen Religionen, d. h. sie sind mir als Gegenstände wissenschaftlichen Interesses hochbedeutsam, gefühlsmäßig bin ich an ihnen nicht beteiligt.

Das zusammenfassende Urteil der Wissenschaft über die religiöse Weltanschauung lautet: Während die einzelnen Religionen miteinander hadern, welche von ihnen im Besitz der Wahrheit sei, meinen wir, daß der Wahrheitsgehalt der Religion überhaupt vernachlässigt werden darf. Religion ist der Versuch, die Sinnenwelt, in der wir gestellt sind, mittels der Wunschwelt zu bewältigen […] Aber sie kann es nicht leisten. Ihre Lehren tragen das Gepräge der Zeiten, in denen sie entstanden sind, der unwissenden Kinderzeiten der Menschheit.

Wenn unsere Arbeit uns zu einem Ergebnis führt, das die Religion auf eine Menschheitsneurose reduziert und ihre großartige Macht in der gleichen Weise aufklärt wie den neurotischen Zwang bei den einzelnen unserer Patienten, so sind wir sicher, den stärksten Unwillen der bei uns herrschenden Mächte auf uns zu ziehen.

Wenn es sich um Fragen der Religion handelt, machen sich die Menschen aller möglichen Unaufrichtigkeiten und intellektuellen Unarten schuldig.

Sam Harris

Bedenkt man, dass erst wenige Generationen vergangen sind, seit die Kirche darauf verzichtet, unschuldige Menschen vor den Augen ihrer Familien auszuweiden, alte Frauen auf öffentlichen Plätzen bei lebendigem Leib zu verbrennen und Gelehrte bis an die Grenzen des Wahnsinns zu foltern, nur weil sie Vermutungen über die Beschaffenheit der Sterne angestellt haben, nimmt es kaum Wunder, dass die Kirche den Gedanken, in Deutschland sei während der Kriegsjahre etwas gehörig schief gelaufen, gar nicht erst aufkommen ließ.

Die Geschichte des Christentums ist hauptsächlich eine Geschichte menschlichen Elends und der menschlichen Unwissenheit – und nicht etwa eine Liebesgeschichte mit Gott.

Es ist Zeit zu erkennen, dass alle vernunftbegabten Menschen einen gemeinsamen Feind haben. […] Dieser Feind ist kein Geringerer als der Glaube selbst.

Christopher Hitchens

Geh das Risiko ein, für dich selbst zu denken; viel mehr Glück, Wahrheit, Schönheit und Weisheit werden auf diese Weise zu dir kommen.

Etwas, das ohne Beweis behauptet werden kann, kann auch ohne Beweis verworfen werden.

Menschlicher Anstand kann nicht aus der Religion abgeleitet werden. Er geht ihr voraus.

Leicht- und Gutgläubigkeit gelten in jedem Bereich menschlichen Lebens als unerwünschte Eigenschaften – außer in der Religion.

Die einzige Position, die in mir keine kognitive Dissonanz hervorruft, ist der Atheismus. Er ist kein Credo. Der Tod ist gewiss, er ersetzt sowohl den Sirenengesang vom Paradies, als auch die Drohung der Hölle. Das Leben auf dieser Erde, mit all seinen Mysterien, seiner Schönheit und seinem Schmerz, wird dadurch viel intensiver gelebt: Wir stolpern und stehen wieder auf, wir sind traurig, zuversichtlich, unsicher, fühlen Einsamkeit und Freude und Liebe. Mehr gibt es nicht; aber mehr will ich auch nicht.

Die Bibel mag, und sie tut das in der Tat, Ermächtigungen enthalten für Menschenhandel, für ethnische Säuberung, für Sklaverei, für Brautpreise und für unterschiedslose Massaker, doch wir sind an keine davon gebunden, weil sie von rohen, unkultivierten menschlichen Säugetieren zusammengestellt wurden.

Glaube ist die Kapitulation des Geistes; er ist die Kapitulation der Vernunft, ist die Kapitulation des einzigen, was uns von den anderen Säugetieren unterscheidet. Es ist unser Bedürfnis zu glauben, und unseren Skeptizismus und unsere Vernunft kapitulieren zu lassen, unsere Sehnsucht das abzuwerfen und all unser Vertrauen oder unseren Glauben in jemanden oder etwas zu legen, worin für mich das Böse liegt. Unter allen vermeintlichen Tugenden muss der Glaube die am meisten überschätzte sein.

Michael Schmidt-Salomon

Christen glauben nicht nur trotz Hitler, Hunger, Haarausfall an die Allgegenwart eines allmächtigen, allgütigen Gottes. Ihr Gott leidet zudem auch noch an einer höchst seltsamen multiplen Persönlichkeitsstörung (Dreifaltigkeit), was sich u.a. darin ausdrückt, dass er nach einem ärgerlichen Streit mit seinen Geschöpfen (Sündenfall) zunächst 99,99 Prozent allen Lebens vernichtet (Sintflut), dann einen Teil seiner selbst (Gottessohn) von einer antiken Besatzungsmacht (den Römern) hinrichten lässt, um mit sich selbst und seiner Schöpfung wieder im Reinen zu sein (Erlösung). Im Andenken an diese hochgradig psychopathologische Erlösungstat feiern die Christen Woche für Woche ein merkwürdiges Ritual, in dem eigens dazu ausgebildete Zeremonienmeister geheimnisvolle Zaubersprüche sprechen. Hierdurch werden profane Teig-Oblaten in den sich anscheinend milliardenfach replizierenden Leib des hingerichteten Erlösers verwandelt, der dann von den Gläubigen sogleich verspeist wird. Der Zweck dieses rituell-kannibalischen Aktes ist ebenso obskur wie der Akt selbst: Angeblich soll er die christlichen Jesu-Leib-Vertilger vor Todsünden und dem Einfluss Luzifers bewahren und verhindern, dass die Gläubigen nach ihrem Tod in dem ewigen Flammenmeer einer imaginären Hölle darben müssen … Ich meine, die in vielerlei Hinsicht intellektuell gefährdete Gattung Homo sapiens hat sicherlich einiges an Unsinn fabriziert, die christliche Erlösungssaga aber setzt dem schier unerschöpflichen Arsenal hominiden Schwachsinns zweifellos die Krone auf.